« Les temps sont arrivés, la raison vous appelle;
Femmes réveillez-vous, et soyez dignes d'elle. »
Constance de Pipelet, "Épitre aux Femmes", An V, 1797
Detail of Portrait of Constance Pipelet par Jean-Baptiste-François Desoria CC0 Public Domain Designation, Curtesy of the Art Institute Chicago https://www.artic.edu/artworks/31233/portrait-of-constance-pipelet |
Ihre Épitre aux Femmes inspiriert mich immer wieder, auch aufgrund der aktuellen Parallele.
Oder in den Worten von Sylvie Durrer: «Dieses Jahr feiern wir nicht 50 Jahre Frauenstimmrecht, sondern wir gedenken ihrer» ** (Feiern kann man das wirklich kaum nennen, es ist eher peinlich. Und ebenso geflissentlich ignorieren wir gerne, dass gleiche Bürgerrechte erst in meiner Kinderzeit eingeführt wurden)
Daher ist mir, als moderner Frau, gerade heute und in der aktuellen Diskussion und der dazugehörigen Diskussionskultur ihr Zuspruch von Bedeutung.
AVERTISSEMENT.
Dans tous les temps les hommes ont cherché à nous éloigner de l'étude et de la culture des beaux arts; mais aujourd'hui cette opinion est devenue plus que jamais une espece de mode. Dans quelque endroit qu'on aille, de quelque côté qu'on se tourne, on a l'oreille fatiguée par les discussions qui s'élevent à ce sujet, dans lesquelles, suivant l'usage, l'esprit de parti agit plus que le raisonnement. J'ai long-temps résisté au desir de répondre à ces sortes d'attaques, m'imaginant que, dans un siecle aussi éclairé que le nôtre, elles ne pouvoient avoir aucune suite; mais, lasse de voir toujour les femmes en butte à des plaisanteries qui trop souvent se changent en sophismes, je me décide enfin à prendre la défense de mon sexe. J'ai eu pour objet, dans cette épitre, que j'adresse aux femmes, de soutenir leurs droits sans nuire ceux des hommes. Si malgré cela il en est quelques uns qui se formalisent de la maniere dont j'y parle d'eux en général, je les prie de vouloir bien réfléchir qu'en fait de critiques de ce genre il y a long-temps que les hommes nous on payées d'avance.
"Ce qu'il nous faut de plus! un pouvoir légitime."La ruse est le recours d'un être qu'on opprime."Cessez de nous forcer à ces indignes soins;"Laissez-nous plus de droits, et vous en perdrez moins.
"Epitre aux Femmes" par Constance Pipelet (de Salm), via BNF, https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k5475263n |
Das klingt doch ziemlich bekannt, nicht wahr? Ich kann die Lektüre von Constance Pipelets Schriften nur empfehlen, besonders, wenn man sich mit der versuchten Emanzipation der Frau in der Zeit auseinandersetzt.
*Geboren 7. September 1767 als Constance de Théis in Nantes, verheiratet dann Constance Pipelet de Leury (1789-1802), in zweiter Ehe ab 1803 erst Gräfin, dann ab 1816 Fürstin zu Salm-Reifferscheidt-Dyck.
** Artikel auf House of Switzerland, einer Publikation des Generalsekretariat des EDA, 3. Februar 2021 https://www.houseofswitzerland.org/de/swissstories/geschichte/frauen-stimmen-ab-1971-2021-50-jahre-frauenstimmrecht-der-schweiz
*Geboren 7. September 1767 als Constance de Théis in Nantes, verheiratet dann Constance Pipelet de Leury (1789-1802), in zweiter Ehe ab 1803 erst Gräfin, dann ab 1816 Fürstin zu Salm-Reifferscheidt-Dyck.
** Artikel auf House of Switzerland, einer Publikation des Generalsekretariat des EDA, 3. Februar 2021 https://www.houseofswitzerland.org/de/swissstories/geschichte/frauen-stimmen-ab-1971-2021-50-jahre-frauenstimmrecht-der-schweiz
Detail of Portrait of Constance Pipelet par Jean-Baptiste-François Desoria CC0 Public Domain Designation, Curtesy of the Art Institute Chicago https://www.artic.edu/artworks/31233/portrait-of-constance-pipelet |
Weiterführende Lektüre und Quellen:
Wer mehr über sie lesen möchte, dem lege ich den WikiZero Artikel ans Herz, der auch sehr viele Links zu Digitalisaten ihrer Werke enthält.
Ihr Werk "Epitre aux Femmes" befindet sich in der BNF, publiziert als Constance Pipelet, ebenso wie viele andere ihrer Publikationen, z.B. Sapho, ein Opernlibretto publiziert als La Citoyenne Pipelet, 1794.
In der BNF wird sie als Constance de Salm geführt, daher vorzugsweise mit dem Autorennamen suchen.
Ihr Werk "Epitre aux Femmes" befindet sich in der BNF, publiziert als Constance Pipelet, ebenso wie viele andere ihrer Publikationen, z.B. Sapho, ein Opernlibretto publiziert als La Citoyenne Pipelet, 1794.
In der BNF wird sie als Constance de Salm geführt, daher vorzugsweise mit dem Autorennamen suchen.
Ihre Korrespondenz ist als Digitalisat verfügbar, und lädt zum Mitlesen und Stöbern ein.
http://constance-de-salm.de/edition
http://constance-de-salm.de/edition
« Différence n'est pas infériorité. »
Portrait of Constance Pipelet By Jean-Baptiste-François Desoria CC0 Public Domain Designation Curtesy of the Art Institute Chicago https://www.artic.edu/artworks/31233/portrait-of-constance-pipelet |
Es ist immer wieder spannend, die Frauen um 1800 zu entdecken - auch Dank des guten Zugangs zu Primärquellen, der neueren Forschung und Publikationen. Viel zu oft sind ihre Biographien im Laufe des 19.Jahrhunderts und zu Beginn des 20.Jahrhunderts schlichtweg "übersehen" oder den entsprechenden Mustern folgend angepasst und umgeschrieben worden, wie man u.a. eindrücklich an dem Beispiel Christiane Vulpius/Friederike Vohs gesehen hat. Vielen Dank für die Auswahl der Sekundärquellen und dass Du die Reihe der lesenden Frauen, die Du im vergangenen Dezember bei Instagram vorgstellt hast, vertiefst und weiterführst!
ReplyDeleteOh ja, die Frauen der Zeit wurden zu "Frauenzimmmern" - und ebenso wie das Wort eine abschätzige Umdeutung erhielt, wurden viele dieser überaus gescheiten Frauen einfach "vergessen", "romantisiert", zum Beigemüse kluger Männer.
DeleteUnd auch in der heutigen Zeit der feministischen Wiederentdeckung hält man sich lieber an eine Colette, eine Iris von Roten, als an eine Constance de Salm, eine Germaine de Staël oder unsere Universitätsmamsellen. (Keine Sorge, ich habe sie nicht vergessen)
Auf Instagram hat man einfach nicht genug Platz um sich mit Text auszutoben. Auch ist es das falsche Publikum, das Gros der Betrachter sucht hübsche Bilder, nicht die Auseinandersetzung mit ZeitgenossInnen um 1800
(Dazu kommt noch die fehlende Suchfunktion, wenn man sich nicht mehr daran erinnert, wann man etwas geschrieben hat, sucht man lange)