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Sunday, 28 May 2023

Die "pompejanische Bank" oder "Ein geschmackvoller Blumensitz"

 Die "pompejanische Bank" oder "Ein geschmackvoller Blumensitz"

Schlendert man an der historischen Herzogin Anna Amalia Bibliothek vorbei und betritt man den Park an der Ilm via den ehemaligen Hauptzugang des Parks am Haus der Charlotte von Stein, so fällt der Blick als erstes auf eine einladende Rundbank. 


Photo: A Reeves, 2023

Die sogenannte "Pompejanische Bank" steht entsprechend dem einstigen Gedanken, gleichsam als Boudoir und Balkon des Parks, ungeschützt von Bäumen und Blicken direkt ausgesetzt – Was nicht zum Nachteil des Ortes ist, vermutlich könnte die heutige Parkaufsicht da sonst regelmässig ein Vermögen an Flaschenpfand und Abfall einsammeln – die meisten Spaziergängerinnen und Spaziergänger hasten auf der Suche nach Erholung oder auf der Jagd nach Schnappschüssen nach einem flüchtigen Blick an ihr vorbei. Dabei wäre die Bank auch einen zweiten oder dritten Blick, oder ein Probesitzen wert. (Auch wenn heute der vorbei rauschende Autoverkehr und der traurige Anblick der Ruine des Hauses der Frau von Stein die Stimmung etwas beeinträchtigt)

Schauen wir uns die Bank doch mittels einer zeitgenössischen Schilderung an – Friedrich Justin Bertuch beschreibt sie in der April Ausgabe des Jahres 1800 wie folgt: 


"Eine der der geſchmackvollſten Formen für einen ſolchen lieblichen Blumenſitz ist gewiß die in dem hieſigen Herzogl. Parke auſgeführte Anlage, davon wir hierbey (Taf. 12) die Anſicht liefern. Sie beſteht in einem 24 Fuß weiten und 12 Fuß tiefen Halbzirkel, welcher 3 Stufen hoch über den Erdboden erhaben, und mit einer dekorierten Brüſtungsmauermauer von gehauenen Sandſteinen umgeben iſt. Innen herum läuft ein hölzerner Sitz, der auf Tragſteinen ruht und ſich vorne hinter zwey ſtarken ſteinernen Greifenklauen, welche gleichſsam die Armlehnen davon machen, endiget. Ueber der Bank läuft eine ſchön en Basrelief gearbeitete Bande, mit einer Blumenarabeſke herum. Auf die Pfeiler der Mauer, welche Ausladungen haben, kann man die ſchönsten und prächtigſten Treibhauspflanzen, jede in ihrem Flor, in ſchön geformten und verzierten Blumentöpfen, entweder aus der hieſigen Klauerſchen, oder aus der Höhlerſchen Fabrik in Berlin ſetzen, und auf dieſe Art die Schönheiten der Natur und Kunſt mit einander verbinden. Dieſer Blumenſitz iſt an einem der Hauptwege des Parks angelegt, und in eine ſchöne Parthie der Pflanzungen hineingeſchnitten, ſo daß er durch dieſselbe eine angenehme grüne Rückwand und Schatten erhält." (1)

Journal des Luxus und der Moden, April 1800, Tafel 12. Via ThULB/DFG

Doch was hat es mit dieser Bank auf sich? 
Die antiken Kulturen der italienischen Halbinsel waren schon seit Jahrzehnten "In" - nach Goethe, Meyer und vielen anderen reisten auch Herder, sowie Anna Amalia mit einer kleinen Gesellschaft begeistert (abgesehen von Herder, dessen Begeisterung war eher im unterirdischen Bereich angesiedelt...) und lange (vom 15. August 1788 bis 18. Juni 1790) kreuz und quer durch die verschiedenen italienischen Länder. 
Italien, wie wir es heute kennen ist erst seit 1861 ein einheitliches Staatsgebiet, zu Zeiten Anna Amalias war Italien eine in verschiedene Fürstentümer und den Kirchenstaat zerteilte Halbinsel, aber auch eine Idee, die Suche nach den idealen der Antike und damit verbunden die Suche nach eine Sinn in einer Zeit, in der die über Jahrhunderte gewachsene Gesellschaftsnormen, -strukturen und Werte zunehmend in Frage gestellt wurden. 

Luise von Göchhausen, die Begleiterin und Vertraute Anna Amalias führte ein Reisetagebuch, welches uns etwas Einblick in die Disparität der Zeit gibt: Die des Lebensalltags der Menschen vor Ort wie auch in die Gedankenwelt der gebildeten Oberschicht der Zeit:


Ein Bild Tischbeins, der die Herzogin während der
Reise portraitierte, zeigt diese auf der Exedra des Grabmals
der Mamia sitzend.
Quelle: https://www.klassik-stiftung.de/digital/
fotothek/digitalisat/80-2012-0676/ 

"Den 26 [September 1789] Ich kaufte Vormittag einige Steine von Pompeï [...]" (2)
 
"Den 1ten October [1789] [...] Nach 12 Uhr kamen wir in Pestum(3) an, wenige Häußer stehn sieht man in der Gegend und dienen Menschen sind wandelnde Bilder von Armuth und Kranckheit, das scheint blos von Mangel an Cultur so gedrückt zu seyn. Der Anblick der 3 Tempel wendet einen sehr angenehm von jenen Bildern des Elends ab." (4)



 









Détail der pompejanischen Bank in Weimar
Photo: A. Reeves 2023
(Wer wissen möchte, wie dies heute aussieht, dem sei diese Seite sehr empfohlen: https://www.romeartlover.it/Pompeii8.html. Der Autor und Photograph Roberto Piperno erwähnt dabei auch unsern Tischbein und Anna Amalia; generell ist die Seite für Menschen, die nicht so einfach nach Italien reisen können oder einfach Erinnerungen auffrischen wollen einen Besuch wert. Wer das Glück hat, selbst in den Süden reisen zu können - die Exedra befindet sich in der Necropole der Porta Ercolaneo.)













Zurück nach Weimar: 


"Und and dem Ufer steh ich lange Tage, 
Das Land der Griechen mit der Seele suchend;"
(Iphigenie auf Tauris, 1. Aufzug, 1. Auftritt)

Da wurde, was zehn Jahre zuvor noch neu und nur wenigen privilegierten Reisenden vorbehalten war, 1799 en grandeur nature umgesetzt: Die Verbindung zwischen Kunst und Kultur. Entsprechend wurde die Bank in Auftrag gegeben und aus lokalem Berkaer Sandstein gefertigt. Anders als die pompejanische Vorlage besteht die Sitzbank selbst aus Holz. Das ist nicht, wie erst gedacht, ein modernes Zugeständnis; denn Bertuch schilderte bereits: "Innen herum läuft ein hölzerner Sitz, der auf Tragſteinen ruht". Hingegen könnte ich mir denken, dass es den klimatischen Bedingungen Thüringens eher entspricht, auf Holz statt auf Sandstein zu sitzen.

Aufnahme Gabriela Gehrig, 2023
Entgegen Bertuchs Beschreibung, das solche Sitze ein Ort seien "wo ſich eine kleine Gesellschaft des Morgens zum Frühstück und des Abends zum Thee verſsammeln, sich hinſsetzen und die Reize der Natur und der freundlichen Gesellschaft genießen kann. [...]" haben wir uns an einem warmen Mainachmittag dahin begeben. 










In der Nachmittagssonne war es dennoch ein angenehmer Sitz, die beinahe schon sommerlichen Temperaturen liessen die Erinnerung an Sommerferien in Italien hochsteigen, Goethens Iphigenie in den Händen taten das Ihre, dass man da gar nicht mehr weg wollte.

Aufnahme Gabriela Gehrig, 2023
"So steigst du denn, Erfüllung, schönste Tochter
Des größten Vaters, endlich zu mir nieder!
Wie ungeheuer steht dein Bild vor mir!
Kaum reicht mein Blick dir an die Hände, die,
Mit Frucht und Segenskränzen angefüllt,
Die Schätze des Olympus niederbringen.
Wie man den König an dem Übermaß
Der Gaben kennt – denn ihm muß wenig scheinen,
Was Tausenden schon Reichtum ist –, so kennt
Man euch, ihr Götter, an gesparten, lang
Und weise zubereiteten Geschenken.
Denn ihr allein wißt, was uns frommen kann,
Und schaut der Zukunft ausgedehntes Reich,
Wenn jedes Abends Stern- und Nebelhülle
Die Aussicht uns verdeckt. Gelassen hört
Ihr unser Flehn, das um Beschleunigung
Euch kindisch bittet; aber eure Hand
Bricht unreif nie die goldnen Himmelsfrüchte,
Und wehe dem, der, ungeduldig sie
Ertrotzend, saure Speise sich zum Tod
Genießt. O laßt das lang erwartete,
Noch kaum gedachte Glück nicht wie den Schatten
Des abgeschiednen Freundes eitel mir
Und dreifach schmerzlicher vorübergehn!"
(3. Aufzug, 1. Szene)


Die Verlockung nach einem Gefrorenen en face des Wittumspalais an der Esplanade war dann aber doch zu gross, so dass ich meine geduldigen Freundinnen nicht mehr länger auf diese Erfrischung warten lassen wollte und das kleine Stück Italien hinter mir liess.

Aufnahme: Gabriela Gehrig, 2023

Dem aufmerksamen Betrachter wird es nun nicht entgangen sein, dass die von Bertuch beschriebenen Vasen, welche lokal bei Klauer, wie auch bei Höhler in Berlin bestellt werden konnten (Schleichwerbung für die Produzenten des bon goût ist bimeicht kein Phänomen der heutigen Zeit), auf den heutigen Bildern fehlen. 

via Pinterest Account der Klassikstiftung Weimar.
 https://www.pinterest.de/pin/498351515025747540/


1999 wurde die Bank durch die Klassikstiftung Weimar wieder durch die von Bertuch beschriebenen Zustand zurückversetzt – diese Vasen wurden jedoch schon im Jahr darauf mutwillig zerstört. Im Juli 2004 machte die Klassikstiftung einen erneuten Anlauf – wiederum vergebens(5), die Bank stand bei all unseren Besuchen ohne Blumenschmck da. Warum immer alles, was schön sein und das Gemüt erfreuen soll, zerstört werden muss, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.














Abschliessen möchte ich diesen kurzen Ausflug in die nördlichste Stadt Italiens nach Weimar mit der Ermunterung, sich einige Tage Zeit für die Parks zu nehmen. Die Weimarer Klassik ist nicht umsonst Teil des UNESCO Weltkulturerbes, die Parks und Gärten verdienen als Gartendenkmäler erwandelt, erkundet zu werden. Die Seele baumeln lassen, dem Gemüt durch die verschiedenen Grüntöne und schönen Sichtachsen gleichsam Entspannung wie auch angenehme Reize zukommen zu lassen. Sich hinsetzen, den Tag geniessen, bei jedem Wetter bieten die Parks Erholung.


Fussnoten:
1) Journal des Luxus und der Moden April 1800, S. 208-209.
2)  Göchhausen, S. 104.
3) Paestum
4)  Göchhausen, S.106.
5)  https://www.klassik-stiftung.de/service/presse/pressemitteilung/neue-vasen-fuer-pompejanische-bank/


Transkription:
Journal des Luxus und der Moden, April 1800 S.208-209.

VII. Gartenkunst

Ein Blumensitz von geschmackvoller Form.

In engliſchen Gärten hat man gern ohnweit des Wohnhauſes einen angenehmen Platz, wo ſich eine kleine Gesellschaft des Morgens zum Frühstück und des Abends zum Thee verſsammeln, sich hinſsetzen und die Reize der Natur und der freundlichen Gesellschaft genießen kann. Ein ſolches Plätzchen, das gleichſam das  Boudoir des Gartens iſt, ſchmückt man gern mit den ſchönſten Blumen des Gartens und des Treibhauſes, und es erlaubt nicht nur, ſondern es fordert ſogar mehr und ſorgfältigere Verzierung von der Kunſt, als andere größere Parthien des Gartens. 
Die Anlage davon richtet ſih immer nach dem Orte, den man dazu wählt, ſeinen nahen Umgebungen, von Pflanzungen, Gebäuden, oder nach einer ſchönen Ausſicht, die man dabey benutzen kann; kurz, die Formen davon ſind ſo verschieden, und mannichfaltig, als die Parthien eines Engl. Gartens ſelbst; und ein geſchickter Gartenkünſtler wird, wenn er erst das Local kennt, um die ſchickliche Form nicht verlegen seyn.

Eine der der geſchmackvollſten Formen für einen ſolchen lieblichen Blumenſitz ist gewiß die in dem hieſigen Herzogl. Parke auſgeführte Anlage, davon wir hierbey (Taf. 12) die Anſicht liefern. Sie beſteht in einem 24 Fuß weiten und 12 Fuß tiefen Halbzirkel, welcher 3 Stufen hoch über den Erdboden erhaben, und mit einer dekorierten Brüſtungsmauermauer von gehauenen Sandſteinen umgeben iſt. Innen herum läuft ein hölzerner Sitz, der auf Tragſteinen ruht und ſich vorne hinter zwey ſtarken ſteinernen Greifenklauen, welche gleichſsam die Armlehnen davon machen, endiget. Ueber der Bank läuft eine ſchön en Basrelief gearbeitete Bande, mit einer Blumenarabeſke herum. Auf die Pfeiler der Mauer, welche Ausladungen haben, kann man die ſchönsten und prächtigſten Treibhauspflanzen, jede in ihrem Flor, in ſchön geformten und verzierten Blumentöpfen, entweder aus der hieſigen Klauerſchen, oder aus der Höhlerſchen Fabrik in Berlin ſetzen, und auf dieſe Art die Schönheiten der Natur und Kunſt mit einander verbinden. Dieſer Blumenſitz iſt an einem der Hauptwege des Parks angelegt, und in eine ſchöne Parthie der Pflanzungen hineingeſchnitten, ſo daß er durch dieſselbe eine angenehme grüne Rückwand und Schatten erhält. Man kann auch einen ſolchen Blumenſitz in einer Entfernung von etwa 4 Fuß, mit einem ſogenannten Roſenmantel, oder einem Eſpalier von der Tapetenroſe, (Roſa turbinata) welche 18 bis 20 Fuß hoch ſteigt, umgeben, welches eine überaus ſchöne Wirkung thut.
F. J. Bertuch.


Bibliographie und weiterführende Literatur:

Quellen:
Journal des Luxus und der Moden. Herausgegeben von F[riedrich] J[ustin] Bertuch und G[eorg] M[elchior] Kraus. Funfzehnter Band. Jahrgang 1800. Mit ausgemahlten und schwarzen Kupfertafeln. Weimar, 1800. Im Verlag des Industrie-Comptoirs. 670 S. [Nebst] Intelligenz-Blätter. (CCLX) S. und Gesamtregister. [10 S.]
Monat April https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpvolume_00055552

Editierte Quellen:
Göchhausen, Luise; Brandsch Juliane (Hg): "Es sind gar vortreffliche italienische Sachen daselbst". Luise von Göchausens Tagebuch ihrer Reise mit Herzogin Anna Amalia nach Italien, vom 15. August 1788 bis 18. Juli 1790. In: Schriften der Goethe-Gesellschaft Band 72, Göttingen 2008.

Sekundärliteratur:
Kollar Elke. Anna Amalias Erinnerungen. In: Das Land der Griechen mit der Seele suchend. Antikenrezeption im Kontext der Weimarer Klassik. Klassik Stiftung Weimar, Referat Forschung und Bildung. Materialien für Lehrerinnen und Lehrer Band 1. S. 9. Weimar 2012.

















Thursday, 14 July 2016

The Lady with the Comb

In March another miniature found it's home on the wall behind my harp, I call her 'La dame au Peigne Espagnol' or sometimes 'Lady with sprigged fichu' either would do. She's another lucky find of Monsieur, and we both fell in love immediately.
The picture of the seller

She's neither signed, not named, nor dated, so we have to let the pictures speak for itself. To me it's quite sufficient that she's in good shape, has no mould and no abrasions :-
Unwrapped, and ready for a gentle cleaning
The backing paper was gone, as we many
 of the teeth, and the lady moved quite
a bit in her setting
Luckily without major abrasions. She's painted on what appears to
be vellum, contrary to the "Dame au Schall Bleu" what is on ivory.
I love the fine details like her sprigged fichu and her Spanish looking comb

The glass has been cleaned, carefully dried
At the new place, close to the "Dame au Schall Bleu





























By the way, for those who worry about me handling fragile miniatures with bare hands: I wash my hands carefully and use wiping alcohol to remove any left over grease, and keep the handling to a minimum. I prefer to have full control when handling fragile pieces than possibly snagging with cotton gloves. (also - if the gloves aren't clean, you won't be doing your objects any favour)


Wednesday, 17 June 2015

Purple Silk Slippers by Melnotte

Last weekend, aside from travelling to 1814 and being a milliner with Madame Sabine Bettinger, we also visited the Antiques Market in Dortmund. Among some other treasures (e.g. a genuine Berlin-Iron necklace, the first for me to see outside a museum), I run into these shoes: 



Purchased during the Antiques Market in Dortmund, June 15, 2015.
Provenience: unknown, dealer bought them as "old ballet shoes" from another dealer about a year ago.

Paris made silk slippers. Makers label inside of right shoe reads: 

No 19, 
Rue de la Paix, 
près le Boulevard 
des Capucines
MELNOTTE
Md Cordonnier
pour les Dames
à Paris





















The shoes are hand-stitched, made on a single last, upper material was once purple silk, now faded brown/beige.
Lined with kid leather in the rear part, lined with linen in the front. 
The edge is bound with silk ribbon, what is filled with a small woven cotton (?) ribbon (passepoil). 

The right slipper, in a better condition than the L.

A rather high vamp, decorated with a silk bow.

The shredded ribbon reveals the filling of the passepoil



Measurements: Length of sole 22.5cm. (= ca. US size 6, UK 5, EU 36-37)
smallest part of sole 2.6cm
Larges part at heel 4.4cm
Larges part at toebox: 4.6cm
Thickness of sole is 1-2mm only

Max length R

Max Width R

Min Width R

Sole "thickness", less than 2mm

























Both soles still bear the nail marks of the moment they've been nailed onto the last, and some of these marks also penetrate the insole. I think that after turning the shoe, they were nailed into the last while letting dry and taking shape. The linen of the toebox has been treated with some kind of starch or glue.

Left: Holes piercing all sole layers, middle
shows two holes only in outer sole

Again, the holes what did not pierce the insole.

Glued in insole, with label, inscription droite and holes from nailing onto the last.


























The shoes have visibly been worn, the silk at the area of the small toes has been stressed, and both shoes have visible stressmarks at the inside seam of the upper material (left shoe was mended rather crudely with purple thread, less faded than the silk.)



The silk at the toebox of the left shoe split due to age and possbily bad storage, giving us a glimpse of the unfaded colour inside, and also of the gluey feel of the linen.




Both shoes have purple ribbons attached, measuring 45-47cm, and a little bow of the same purple material at the vamp. 


For comparison I photographed a pair of my satin dance slippers (very abused, last ball did them in).

Comparison Shot

Comparison Shot

Modern dance slipper - width at same height as Melnotte 
Max Width Melnotte

Smallest area modern dance shoe

Smallest area Melnotte Slipper





































A quick internet search about the Maitre Cordonnier Melnotte results in quite a few surviving shoes (e.g. at the Metropolitan Museum of Art). It appears that his most successful export period were the 1820 to 1840, with new shoe labels printed yearly and opening stores in other cities, e.g. in 23 Bond Street, London.

He is also mentioned in the 1824 edition of Nouvelle Encyclopédie des Arts et 
Metiers - Art de la Chaussure. (source http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k6260279d)

The address given, Rue de la Paix is to this day one of the most famous streets in relation with Fashion, Worth opened his couture house in 1885 at 7, rue de la Paix. 
Duvelleroy (fanmaker) established it's premises in 1827 in No. 15, rue de la Paix.


The Street "Rue de la Paix was newly created in 1806, first called "Rue Napoleon", then changed to Rue de la Paix in 1814 after the Restoration. 
On the city map dating 1799 we can't see the Rue Napoleon yet, but on the second picture I indicate where the street was running through the Capucine monastery (what was therefore wrecked to make room)

 


By piecing this information together, we can say that the shoes can't have been made in said premises before 1814 (because it wasn't rue de la Paix yet), but not after 1852, as in that year  the Parisian Firm of Maison Marret Baugrand was established no 19 by Gustave Baugrand and Paul Marret. (Paul Marret died the next year and Baugrand continued in partnership with Marret’s wife for a decade. They were known for their designs and production of high quality. They became the official “Joaillier de l’Empereur” Eugénie in 1855. (Source:  http://www.sothebys.com/en/auctions/ecatalogue/lot.pdf.N08882.html/f/58/N08882-58.pdf)

In 1834 the Cordonnier Melnotte was situated at 22 rue de la Paix

But not after1844, as in this year the cordonnier Duffossée succeeded Melnotte in 19, rue de la Paix, as described in the Moniteur de la Mode

My guess in dating these shoes is towards the early period of the House Melnotte, as the label inside my shoes corresponds with a label of earlier shoes. Apparently Melnotte spread out from No 19 to 19 & 22, to finish in No 22. 
Shoes dated into the mid-40ies by the Met also have a more modern label, with the text: À Paris,/20 Rue de la Paix./Melnotte,/Bté. de L.L.M.M. la Reine des Français et la Reine des Belges./25 Old Bond Street,/London."

(Acc. No 2009.300.4716a, b) or the label in between, mentioning London, but not yet the Qeen of Belgium: 


By the way: Melnotte still figures at Shoe-Icons.com


I finish this blogpost with a request: If anyone has more information to the founding of the Cordonnier Melnotte, and more to his history, please give a sign :-)